Brunnenwasser: Ihr eigenes Trinkwasser

Immer mehr Grundstückseigentümer, Kleingärtner und und Betriebe greifen auf Brunnenanlagen zurück, um den Wasserbedarf für ihren Garten und Pool abzudecken. Aber auch die Trinkwasserversorgung über den eigenen Hausbrunnen wird immer beliebter. Doch bevor man Brunnenwasser als Trinkwasser kann, gibt es einige Fragen, die man klären sollte:

Wann ist Brunnenwasser als Trinkwasser tauglich?

Um das Brunnenwasser als Trinkwasser zu nutzen und zu konsumieren, muss man selber die Regeln der deutschen Trinkwasserverordnung erfüllen. Hierzu zählt unter anderem, dass man folgende Punkte beherzigt:

  • Einmal im Jahr steht eine Brunnenwasseruntersuchung auf mikrobiologische Parameter an
  • Mindestens alle drei Jahre müssen physikalische Parameter (Metalle, Schwermetalle, …) kontrolliert werden

Es lohnt sich jedoch, das Brunnenwasser auch außerhalb der gesetzlich vorbeschriebenen Fristen testen zu lassen, insbesondere, falls Veränderungen an der Brunnenanlage oder dem Filtersystem vorgenommen wurden.

Ist es Pflicht, das eigene Brunnenwasser zu testen?

Die Antwort hierauf lautet „ja“, solange Sie das Brunnenwasser als Trinkwasser nutzen wollen. Insbesondere Vermieter oder gewerbliche Nutzer sind hier in der Pflicht, Sie müssen in der Regel eine jährliche Untersuchung vorweisen. Sollte dies nicht geschehen, kann es dazu kommen, dass das lokale Gesundheitsamt eine Untersuchung einfordert, die belegt, dass das Brunnenwasser als Trinkwasser gemäß der TrinkwV genießbar ist.

Sind Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet?

Wie bereits in anderen Beiträgen geschildert, reagieren Säuglinge und Kleinkinder besonders stark auf Verunreinigungen und Belastungen des Leitungswassers . Insbesondere Nitrit und Nitrat sind bei Brunnenbesitzern Werte, die häufig überschritten werden, da man mit der lokalen Düngung von Feldern durch die Landwirtschaft konfrontiert ist. Sollte hier eine Überdungung stattfinden und der Stickstoffzyklus im Ungleichgewicht sein, kann es zu kritischen Werten kommen, die bei Kleinkindern und Säuglingen zur Blausucht führen können.

Ersteinschätzung der Wasserqualität von Brunnenwasser

Oftmals verrät bereits eine einfache Prüfung, wie es grundsätzlich um die Wasserqualität bestellt ist. Falls Ihr Brunnenwasser farbliche Verunreinigungen aufweißt (z.B. braun, trübe oder milchig ist) oder bei einer Geruchsprüfung durch einen fauligen oder muffigen Geruch auffällt, sollten Sie es mit Vorsicht behandeln und vor dem Trinken einer Wasseranalyse unterziehen.

Oftmals finden sich ebenfalls zu hohe Mangan- und Eisenspuren im Brunnenwasser, was zu einer rostigen Färbung oder einem metallischen Geschmack des Wassers führen kann. Nicht nur hat dies Auswirkungen auf Flächen, die mit dem Wasser in Kontakt kommen, da unschöne Oxidationsspuren entstehen, sondern es kann ebenfalls zu starken geschmacklichen Beeinträchtigungen des Wassers kommen.


Ein gutes Beispiel für die Relevanz der Untersuchung des eigenen Brunnenwassers sind die Untersuchungen des VSR-Gewässerschutzes. Der Verein führt jährlich etwa 5000 Wasseranalysen durch, wobei bis zu 1/3 der Proben durch Verunreinigungen belastet ist. Häufig sind hierbei Nitrit und NItrat das Hauptproblem, da diese durch Düngung schnell in das Wasser gelangen und erst ab einer erheblichen Bohrungstiefe weniger relevant werden, jedoch kommt es auch bei Schwermetallen zu Grenzwertüberschreitungen.

Verunreinigungen des Brunnenwassers im Garten

Man sollte jedoch auch ein Auge auf die Wasserqualität haben, falls man das Brunnenwasser nicht als Trinkwasser, sondern zur Bewässerung des Gartens verwenden möchte.

Falls beispielsweise das Brunnenwasser durch Bakterien kontaminiert ist, sollte man dies auf keinen Fall verwenden, um die Erträge des eigenen Gartens zu reinigen. Es eignet sich zwar noch als Gießwasser, jedoch sollten im Falle eines Bakterienbefalls die Erträge immer unter frischem Leitungswasser gereinigt werden. Ebenso ist es von entscheidender Wichtigkeit, falls z.B. Schwermetalle in erhöhter Dosis gefunden werden, da diese nachhaltig Ihren Grund und Boden belasten können und somit zu einer Beeinträchtigung des Pflanzenwachstums beitragen.

Wie kann man die Qualität von Brunnenwasser verbessern?

Um aus nicht brauchbarem Brunnenwasser gutes Nutzweasser oder sogar Trinkwasser zu gewinnen, gibt es verschiedene Wasserfilter-Anlagen im Fachhandel. Festinstallierte Anlagen filtern das Wasser z.B. mit Hilfe von Umkehrosmose- oder Aktivkohleverfahren. Gegen Bakterien werden oftmals UV Filter installiert, da diese Bakterien nachweislich abtöten können, bevor das Wasser weitergeleitet wird. Kleinere Anlagen werden direkt an einer einzelnen Zapfstelle installiert und filtern das Wasser direkt bevor es aus dem Hahn fliesst.

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Legionellen im Wasser

Was sind Legionellen?

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die insgesamt 80 Kategorien umfassen und bei einer Temperatur von 25-45°C die perfekten Wachstumsbedingungen vorfinden. Somit sind besonders Warmwasserleitungen und Wasserspeicher hiervon betroffen. Falls Legionellen eingeatmet werden, können Sie die sogenannte Legionärskrankheit und das Pontiac-Fieber auslösen und können insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem schwerwiegende Erkrankungen auslösen.

Legionellen in Deutschland

Auf Grund von Legionellen kommt es auch in Deutschland immer wieder zu Duschverboten in Mehrfamilienhäusern oder gesperrten Schwimmbädern. Leider wird die Kontrolle, ob Legionellen vorhanden sind immer wieder vernachlässigt, da man sich in der vermeintlichen Sicherheit der hohen Wasserqualität der Versorger wiegt. Da Legionellen jedoch in der hauseigenen Installation im Warmwassernetzwerk auftreten, muss man festhalten, dass die Kontrolle dem Vermieter oder Betreiber der Anlage unterliegt.

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Legionellen und Duschen

Befinden sich Legionellen in Ihrer Wasserinstallation, sollte ein Sanitärbetrieb prüfen, woran dies liegen kann. Ein positiver Legionellen-Befund kann verschiedene Ursachen haben. Dies können z.B. mangelnde Dämmung, heiße Steigleitungen, zu lange Leitungen oder überdimensionierter Speicher sein. Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn in Wohnungen oder auch Ferienwohnungen länger niemand war und das Wasser für eine längere Zeit stand. Ein weiteres Problem sind falsch eingestellte Heißwasserspeicher oder Erhitzer, so dass den Legionellen perfekte Konditionen zur Vermehrung geboten werden.

Wie gefährlich sind Legionellen wirklich?

Legionellen stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar, bei der insbesondere Menschen mit Atembeschwerden und Immunschwäche, aber auch ältere Menschen und  Raucher stärker betroffen sind, als andere. Diese Gruppen wurden vom RKI als eine besondere Risikogruppe identifiziert, die es zu schützen gilt. Aus diesem Grund besteht ebenfalls für Ärzte und Krankenhäuser eine Meldepflicht, falls Personen aufgrund von Legionellen erkrankt sind, um die Ursache so schnell wie möglich zu ermitteln. Dementsprechen kann man nur unterstreichen, dass es sich lohnt, einen Test zur Sicherheit durchzuführen, um sich nicht dem Risiko der Legionärskrakn